FAQ's – Tumeszenzmethode

 

Was ist die Definition des Wortes “Tumeszenz”?

Das Wort “Tumeszenz” bedeutet “feste Anschwellung”.

Was bedeutet Tumeszenztechnik?

Die Tumeszenztechnik zur lokalen Betäubung beinhaltet die Injektion großer Mengen von verdünntem Lidocain (Lokalanästhetikum) und Epinephrin (Medikament, das die Kapillargefäße zusamenzieht) in das subkutane Fettgewebe. Das Wort “Tumeszenz” bedeutet “feste Anschwellung”. Bei der Tumeszenztechnik wird eine so große Menge an verdünntem Lidocain in das Fettgewebe injiziert, daß das betroffene Gewebe tatsächlich anschwillt und fest wird. Die Tumeszenztechnik erzeugt eine intensive und langanhaltende lokale Betäubung der Haut und des unter der Haut liegenden Fettgewebes. Die Tumeszenzmethode bezeichnet ein Liposuktionsverfahren, das eine Tumeszenz-Lokalanästhesie beinhaltet.

Was ist die Tumeszenzmethode der Liposuktion (Fettabsaugung)?

Das Wort “Tumeszenz” bedeutet “feste Anschwellung”. In der Tumeszenzmethode der Liposuktion werden große Mengen stark verdünnter Lokalanästhetika (Lidocain und Epinephrin) in das Fettgewebe unter der Haut eingebracht (injiziert), was ein Anschwellen und Festwerden der betroffenen Gebiete zur Folge hat. Das Lokalanästhetikum Lidocain bietet in dieser Methode eine so gründliche örtliche Betäubung, daß es eine Vollnarkose oder eine intravenös zugeführte Sedierung (I.V. Sedierung) unnötig macht. Das Medikament Epinephrin (Adrenalin) erzeugt eine intensive und lokale Vasokonstriktion (Gefäßverengung) und verhindert damit fast vollständig das Auftreten von Blutungen während des chirurgischen Eingriffes. Die Tumeszenzmethode beseitigt damit die größten Gefahren, die mit früheren Methoden der Liposuktion verbunden waren: die Risiken einer Vollnarkose sowie die von starken Blutungen während der Operation sind hiermit beseitigt.

Was sind die Vorteile der Tumeszenzmethode der Liposuktion (Fettabsaugung)?

Die lokale Betäubung, die in der Tumeszenzmethode eingesetzt wird, ist so effektiv, daß der Patient keine weiteren intravenösen Beruhigungsmittel (I.V. Sedativa), narkotischen Schmerzmittel (Analgetika) oder eine Vollnarkose braucht. Als Ergebnis der ausgedehnten Gefäßverengung durch das in der Methode angewandte Epinephrin treten Blutungen während und nach dem chirurgischen Eingriff nur in mininalem Maße auf. Das ist die bedeutendste Verbesserung in der Liposuktionstechnik im Vergleich zu älteren Methoden, die einfach die Vollnarkose anwenden.

Was ist die Geschichte der Tumeszenztechnik?

Die Liposuktion (Fettabsaugung) wurde ursprünglich zwischen 1972 und 1982 in Italien und Frankreich entwickelt und wird seit 1982 in den USA eingesetzt. Zu dieser Zeit konnte eine Liposuktion nur mit einer Vollnarkose durchgeführt werden und war verbunden mit einem so großen Blutverlust, daß häufig ein Krankenhausaufenthalt und eine Bluttransfusion erforderlich waren. 1985 revolutionierte Dr. med. Jeffrey A. Klein, ein Dermatologe aus Kalifornien, die Liposuktion, indem er die Tumeszenztechnik entwickelte, welche es erlaubt, den chirurgischen Eingriff mit nur örtlicher Betäubung und nahezu ohne Blutverlust durchzuführen. Dr. Klein präsentierte die  Tumeszenztechnik das erste Mal bei einem Medizinertreffen in Philadelphia im Jahre 1986. Die erste Publikation über die Technik erschien im “American Journal of Cosmetic Surgery” im Jahre 1987. Weil die Tumeszenzmethode bei Weitem das sicherste Verfahren der Liposuktion ist, wurde sie weltweit zur Standardbehandlung in diesem Bereich. Aber die Tumeszenzmethode hat sich nicht nur als sicherer im Vergleich zu älteren, eine Vollnarkose erfordernden Methoden erwiesen, sondern auch als weniger schmerzhaft, mit minimierten post-operativen Genesungszeiten und, last but not least, optimalen kosmetischen Resultaten.

Wieviel Blut verliert man bei der Tumeszenzmethode?

Die Tumeszenzmethode ist so effektiv hinsichtlich der Minimierung an Blutverlust, dass der Großteil der Patienten selbst bei einer umfangreichen Fettentfernung nur ungefähr 15 ml bis 30 ml (entspricht der Menge von 1 bis 2 Esslöffeln) Blut verliert. Das entspricht der Menge Blut, die für eine routinemäßige, prä-operative Laboruntersuchung entnommen wird. In den Zeiten vor dem Erscheinen der Tumeszenztechnik war das größte Risiko einer Liposuktion (Fettabsaugung) der exzessive Blutverlust während des chirurgischen Eingriffes. Dies machte es für die Patienten sogar erforderlich, einige Wochen vor der Operation ihr eigenes Blut zu spenden, so dass ihnen dieses dann während der Operation durch Bluttransfusion wieder zugeführt werden konnte. Mit dem Erscheinen der Tumeszenzmethode sind Bluttransfusionen für eine Liposuktion nicht länger erforderlich.

Wie verringert die Tumeszenzmethode das Auftreten von Blutergüssen nach der Liposuktion (Fettabsaugung)?

Es treten drastisch weniger Blutergüsse bei der vollständig unter Lokalanästhesie durchgeführten Tumeszenzmethode auf als bei anderen Liposuktionstechniken unter Vollnarkose. Es gibt zwei Gründe für diese signifikante Verringerung von Blutergüssen. Erstens tritt ein so geringer Blutverlust bei der Tumeszenzmethode auf, dass fast gar kein Blut unter der Haut zurückbleibt, das Blutergüsse erzeugen könnte. Der zweite Grund für das verminderte Auftreten von Blutergüssen ist, dass in der Tumeszenzmethode nach dem chirurgischen Eingriff die mit Blut vermischte Anästhetikalösung zum Großteil abfließt. Dies erfolgt durch Einschnitte, die so klein sind (ca. 1,5 mm), dass sie nicht genäht werden müssen. Indem diese Einschnitte zwei bis drei Tage geöffnet bleiben, ist es der verbleibenden, mit Blut vermischten Anästhetikalösung möglich, fast vollständig abzufließen. Dies minimiert das Auftreten von Blutergüssen und Schwellungen und beschleunigt den Heilungsprozeß.

Sind jemals Todesfälle bei der vollständig unter Lokalanästhesie durchgeführten Tumeszenzmethode aufgetreten?

Nein. Es gibt keine Berichte über Todesfälle bei der vollständig unter Lokalanästhesie durchgeführten Tumeszenzmethode. Nahezu alle Todesfälle im Zusammenhang mit Liposuktion (Fettabsaugung) waren verbunden mit 1.) mehreren, nicht miteinander in Zusammenhang stehenden Operationen, die am gleichen Tag durchgeführt wurden (Lifting des Gesichts, Brustvergrößerung, Hysterektomie etc.), 2.) einer übermäßigen Menge bei der Liposuktion entferntem Fett oder übermäßig vielen Körperstellen, an denen eine Liposuktion am gleichen Tag durchgeführt wurde oder 3.) der Anwendung einer Vollnarkose oder schwerer intravenöser Sedierung mittels Narkotika.

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